Erste Hilfe kann leben retten

Eine Szene, die sich täglich in jedem Hotel in Deutschland ereignen kann: Einem Gast wird plötzlich schlecht und er sinkt leblos zu Boden. Jetzt ist schnelle Hilfe oberstes Gebot. Doch häufig reagieren die Umstehenden völlig kopflos und wissen nicht, was zu tun ist. Dabei kann wertvolle Zeit vergehen, die über Leben und Tod des Betroffenen entscheidet. Der Gesetzgeber schreibt ganz klar vor, dass in jedem Betrieb eine ausreichende Zahl an ausgebildeten Ersthelfern vorhanden sein muss. In der Regel heißt das pro 20 Beschäftigte ein Ersthelfer. Zudem müssen sich diese Ersthelfer nach ihrer Einweisung alle zwei Jahre fortbilden. Leider sieht die Realität oft anders aus, wie Ulrich Jander vom Fachverband für Qualität in Hotels, Krankenhäusern und Altenheimen (FQH) immer wieder feststellt: „Häufig ist es so, dass im Rahmen des Führerscheins ein Kurs in Erster Hilfe absolviert wurde, aber seit dem nichts mehr passiert ist.“

 

Wie wichtig Kenntnisse in erster Hilfe sind, belegt Ulrich Jander mit einigen Zahlen: „Jedes Jahr werden in Deutschland fast neun Millionen Menschen durch Unfälle verletzt, mehr als eine halbe Million Menschen erleidet einen Herzinfarkt, jeder zweite verläuft tödlich.“ Die Liste ließe sich fortsetzen, soll aber nur veranschaulichen, wie wichtig es ist, sich mit dem Thema Erste Hilfe zu befassen, denn sie kann Leben retten.

 

Zum Ersthelfer kann im Prinzip jeder bestellt werden. Hoteliers entscheiden sich häufig für einen Auszubildenden, da dieser mindestens drei Jahre im Haus ist und seine Aufgabe in dieser Zeit erfüllen kann. Außerdem ist die Freistellung kostengünstiger als bei einem Festangestellten. Generell gilt: Der ausgewählte Mitarbeiter muss bereit sein, in regelmäßigen Abständen sein in der Grundausbildung erworbenes Wissen im Erste-Hilfe-Training aufzufrischen und zu vertiefen. Die Grundausbildung dauert acht, das Erste-Hilfe-Training vier Doppelstunden. Die Inhalte sind bundesweit einheitlich festgelegt. Die Kosten für die Ausbildung übernehmen die jeweiligen Berufsgenossenschaften. Der Hotelier muss lediglich die Mitarbeiter auswählen und sie für die Schulungen freistellen.

 

Leider ist das Angebot an Erste-Hilfe-Kursen sehr unterschiedlich, weiß Ulrich Jander. Daher hat der Fachverband sich auf die Suche nach einem geeigneten Anbieter gemacht und ist in der Person von Jörg Weigelt fündig geworden. „Der 31-Jährige bietet eine sehr zielorientierte Schulung an und geht auch auf individuelle Kundenwünsche ein“, betont Ulrich Jander. So hat Weigelt kürzlich in einem bayerischen Kinderhotel eine Schulung zum Thema Erste Hilfe am Kind durchgeführt. Die Kurse, die Weigelt seit diesem Jahr anbietet, sind bei den Hotels auf großes Interesse gestoßen. Für viele Hoteliers ist es ein Vorteil, dass der ausgebildete Rettungsassistent seine Schulungen vor Ort im Hotel anbietet. Bei Bedarf werden diese Termine auch anderen Hotels in der Umgebung angeboten. Das hat den Vorteil, dass auch kleinere Betriebe daran teilnehmen können. Des weiteren bietet Weigelt auch Kurse in der Nacht speziell für die Mitarbeiter der Nachtschicht an.

 

Abgesehen davon, dass eine ausreichende Zahl an gut ausgebildeten Ersthelfern dem Gast ein sicheres Gefühl geben, sieht Jander auch Vorteile für das private Umfeld: „Wer fit in Erster Hilfe ist, der weiß auch was zu tun ist, wenn zu Hause etwas mit den Kindern, dem Lebenspartner oder den Nachbarn passiert.“ Wichtig sei es, überhaupt zu handeln und nicht wegzuschauen, so Ulrich Jander. Die Angst etwas falsch zu machen, hält er für unbegründet. Jede Zuwendung, die der Verletzte erhält, ist besser, als wenn er sich allein gelassen fühlt.

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