Sicherheit wird leider oft nicht groß geschrieben

 

„Nächtlicher Überfall auf Hotel-Rezeption“, „Hotel-Besitzerin von Räubern gefesselt“ - Schlagzeilen wie diese vom Anfang des Jahres kann man immer wieder in der Zeitung lesen. Und nach Ansicht des Fachverbands für Qualität in Hotels, Krankenhäusern und Altenheimen (FQH) werden solche Überfälle auf Hotels zukünftig noch zu nehmen. Denn viele Hoteliers seien zu leichtsinnig was die Sicherheit ihrer Häuser betrifft, so Ulrich Jander vom FQH.

 

Die Täter gehen fast immer nach dem gleichen Schema vor“, berichtet Jander. Sie kommen in der Regel nachts, wenn kaum Personal im Hotel ist. Bevorzugte Objekte sind Hotels in verkehrsgünstiger Lage, zum Beispiel in der Nähe von Autobahnen. Dadurch haben die Räuber die Möglichkeit, schnell zu fliehen. Auch abgelegene Hotels, bei denen die Verbrecher wissen, dass die Polizei einen relativ langen Anfahrtsweg hat, sind häufig das Ziel von Überfällen. Meistens „haben es die Täter auf

den Bargeldbestand in der Kasse abgesehen und wollen möglichst schnell wieder verschwinden. Doch Jander kennt auch einen Fall, bei dem die Diebe sich mit dem Generalschlüssel Zutritt zu den Gästezimmern verschafft haben und dort die Wertgegenstände der Hotelgäste gestohlen haben. Den Nachtportier hatten sie während ihres Raubzuges gefesselt und eingesperrt.

 

„Viele Hotels kümmern sich zu wenig um ihre Sicherheit“, stellt Jander fest. Jede Tankstelle sei heute besser überwacht als ein Hotel. Nur wenige Häuser verfügten über Alarmierungsmöglichkeiten oder eine Video-Überwachung. Zur Verbesserung der Sicherheit und dem Schutz vor Überfällen, empfiehlt der Fachverband den Hotels, sich bei ihrer zuständigen Polizeidienststelle einem Sicherheitscheck unterziehen zu lassen. Erfahrene Kriminalbeamte geben gerne Tipps, wie man sein Haus vor Einbrechern schützen kann.

 

Sehr abschreckend auf potenzielle Täter wirke auch eine Video-Überwachung, wie sie bei Tankstellen oder Banken schon lange üblich ist. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass der Rechner mit dem aufgezeichneten Video-Film nicht direkt an der Rezeption steht, weil die Täter dann die Möglichkeit haben, den Film zu löschen oder die CD mit den Daten mitzunehmen.

 

Des weiteren empfiehlt Jander, eine Notrufeinrichtung zu einem Sicherheitsdienst zu installieren. Wird diese ausgelöst, kann die Leitstelle über Lautsprecher hören, was im Hotel gesprochen wird und sofort entsprechend reagieren. Für solche Systeme gibt es auch Handmelder, die man in die Tasche stecken und von überall auslösen kann. „Das ist sinnvoll, wenn man zum Beispiel zur Hotelpforte geht, um einen spät anreisenden Gast herein zu lassen“, so Jander. Eine gute Maßnahme zur Verbesserung der Sicherheit sei es auch, eine regelmäßige Kommunikation zu vereinbaren. Das bedeutet, dass sich der Nachtportier in regelmäßigen Abständen entweder bei einem Kollegen oder beim Sicherheitsdienst melden muss. Unterlässt er das, weiß man sofort, dass etwas nicht in Ordnung ist.

 

Sollte es tatsächlich zu einem Überfall kommen, rät Sicherheitsexperte Jander auf jeden Fall, den Forderungen der Täter nachzukommen und keinesfalls den Helden zu spielen. „Die Täter stehen bei einem Überfall unter enormer Anspannung und sind daher unberechenbar in ihrem Handeln“, warnt Ulrich Jander.

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