Niemand reagierte auf die Bombendrohung

 

Fernseh-Team testete Sicherheit in deutschen Hotels

Vor dem Hintergrund der Terroranschläge von Moskau, Bali oder Djerba fragen sich auch in Deutschland viele Reisende, wie es um ihre Sicherheit bestellt ist. Ein ausländisches Fernsehteam machte kürzlich in mehreren großen Kongress-Hotels in München den Test. Die Bilanz ist erschreckend: Kaum ein Mitarbeiter weiß, wie er sich in einer Krisensituation verhalten soll.

Die Reporter und ein Polizist betraten in Monteurskleidung das Hotel. Niemand schöpfte Verdacht, als die Männer sich im Technikbereich des Hotels zu schaffen machten. So konnten sie in aller Ruhe ihre Bombenattrappe auslegen. Anschließend folgte ein Anruf an der Hotelrezeption, in dem vor der Bombe im Keller des Hauses gewarnt wurde. Traurig, aber wahr, der Mitarbeiter reagierte überhaupt nicht auf den Anruf, sondern machte seine Arbeit seelenruhig weiter. Nachdem rund eine halbe Stunde nichts passierte, informierte das Team den Hoteldirektor. Als dieser mit den Bildern der versteckten Kamera konfrontiert wurde, gab er geschockt zu, dass niemand im Hotel auf so eine Situation vorbereitet sei.

Auch in einem anderem Hotel legte das Fernsehteam die Bombenattrappe aus; diesmal sogar im Service-Bereich des Hauses. Mehrere Mitarbeiter gingen an der Bombe vorbei, sahen sie auch an, doch keiner reagierte darauf. Für Ulrich Jander von der Gesellschaft zur Qualitätssicherung im Hotel (GQH) kommt diese scheinbare Gleichgültigkeit nicht überraschend: "Sicherheitsschulungen sind leider nur in wenigen Hotels ein Thema." Kein Wunder also, dass kein Mitarbeiter weiß, wie er sich in Gefahrensituationen verhalten muss.

"Dies ist umso schlimmer, als aus Sicherheitskreisen verlautet, dass auch in Deutschland mit Anschlägen in Hotels zu rechnen ist", betont Ulrich Jander. Zwar verfügen fast alle Hotels über Brand- und Katastrophenschutz-ordner, bloß kaum ein Mitarbeiter weiß, wie er sich in der realen Krisensituation verhalten soll.

Die GQH, will nun schnell auf diese Informationslücke reagieren und schon in Kürze spezielle Schulungen zu diesem Thema anbieten. Nähere Auskünfte gibt es unter der Telefonnummer 06142-31581 und im Internet unter www.Sicherheitsberater.org.

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