Todesfalle Hotelpool

Fehlende Rettungsmittel am Pool .... Hilfe gleich NULL

Fachartikel Tophotel 26.07.2012

Der Hotelchecker Ulrich Jander (www.hotelchecker.tv) macht immer wieder auf eklatante Sicherheitsmängel bei Hotelpools aufmerksam – sehr zum Missfallen der Hoteliers. "Hotelpools werden häufig stiefmütterlich behandelt. So bekomme ich auf Nachfrage oft die Antwort, die Wassertiefe sei unter der Beaufsichtigungsgrenze, also bräuchten sie keinen Bademeister. Leider reden sich immer mehr Betreiber aus dieser Verantwortung. Der Tatsache, dass man auch schon in kleinen Wassertiefen ertrinken kann, wird hier keine Bedeutung zugemessen", berichtet Jander. So wie der kleine Lucas, der bei nur 1,46 Meter Wassertiefe ertrank.

"Während der Hotelchecks stelle ich immer wieder die Frage: 'Wo ist der Notausschalter für die Pumpen?' Und keiner weiß es, und das ist schon ein erbärmliches Zeichen", beklagt Jander. Oft nimmt Jander bei seinen Hotelchecks eine etwas größere Puppe, die er im Wasser "ertrinken" lässt. Über Notruf bzw. andere Gäste wird dann an der Rezeption Bescheid gesagt, aber was sich anschließend zeigte, war einfach nur erschreckend: "Hilfeleistung – ein Fremdwort", so Jander. "Man fordert Gäste auf, in den Pool zu springen, um das Kind zu retten, weil man ja keinen Badeanzug dabei hat. Oder - so geschehen hier in Deutschland - als man die DLRG angerufen hat, denn die ist ja für Wasserrettung zuständig, und dann entsetzt war, dass nur der Anrufbeantworter dran ging. Die ganze Aktion dauerte 15 Minuten, eigentlich wäre man da schon mehrmals ertrunken."

Immer wieder gaukeln Hotels Sicherheit an den Pools vor, berichtet der Sicherheitsberater. Angeblich werden Sicherheitseinrichtungen vorgehalten - so gesehen in einem Urlaubshotel, wo ein Plastikkasten stand, in dem ein CB-Funkgerät lag – nur, die Batterien waren leer! In einem anderen Hotel steht ein Schild am Pool mit dem Hinweis, dass zu den Öffnungszeiten ein Bademeister vor Ort sei - was nicht der Fall war.

Jander: "Man sollte sich vorher darüber informieren, ob das Hotel oder die Ferienanlage schon mal auffällig geworden ist, und dann vor Ort als Elternteil auch mal den Pool richtig inspizieren." Gefahren lauern zum Beispiel in Schutzgittern, die nicht richtig befestigt sind, oder auch in Scheinwerfern, die im Pool lose herumhängen.

Immer häufiger wird Jander von Versicherungen bzw. Rechtsanwälten beauftragt zu überprüfen, wie sicher Pools sind. Hierbei geht es um Schadensersatzansprüche, die geltend gemacht werden. Insbesondere mit den Themen "Haftungsrecht" oder auch "Aktives Unterlassen" beschäftigen sich die Rechtsanwälte. Hotels sollten darauf achten, dass die gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden, rät Jander. Seitens der Hotels sollte eine ausreichende Anzahl von Mitarbeitern ausgebildet sein, die eine Rettung aus dem Wasser durchführen und auch Erste Hilfe leisten können.

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