Rüsselsheim – Ein Alptraum für jeden Swingerclubbesitzer: Ein Gast stirbt durch plötzlichen Herztod. Leider kommt so etwas gar nicht so selten vor, denn der plötzliche Herztod zählt noch vor Krebs und Schlaganfall zu den häufigsten Todesursachen. Allein in Deutschland sterben jedes Jahr mehr als 100.000 Menschen daran. Nur schnelle Sofortmaßnahmen können dazu beitragen, das Leben des Gastes zu retten. 

Rund 90 Menschen sterben pro Tag in Deutschland am plötzlichen Herztod während des sexuellen Vergnügens, nur 3 % dieser Personen können durch eine rasche gezielte Erste Hilfe gerettet werden. Immer wieder kommt es auch in den einschlägigen Etablissements zu dramatischen Situationen. Durch Kontraindikationen von Medikamenten und Alkohol im Zusammenhang mit Stress und Aufregung, kann es zu einem plötzlichen Herzstillstand kommen. In einer entspannten Situation den Tod zu finden, kann für einen Außenstehenden ein glückliches Ende darstellen. Aber was kann dies für Ihren Club bedeuten, wenn der Gast verstirbt: Kripo im Haus, Beamte nehmen Personalien auf, Fragen über Fragen. Dies alles kann vermeidbar sein, wenn gleich die richtigen Maßnahmen ergriffen werden.

Der plötzliche Herztod ist nicht immer und generell vermeidbar – jedoch kann in vielen Fällen durch den Einsatz des Defibrillators zielgerichtete Erste Hilfe geleistet werden. Unter einer Defibrillation versteht man einen starken Strom- beziehungsweise Spannungsimpuls, der die elektrische Aktivität des Herzens neu ausrichtet und wieder einen geregelten Herzschlag ermöglicht. Dazu stehen       Elektroschockgeräte, so genannte Defibrillatoren, zur Verfügung. „Deutschland liegt derzeit mit einer Überlebensrate des plötzlichen Herztods von drei bis acht Prozent weit hinter den USA zurück“, berichtet Jander. Dort werde landesweit eine Überlebensrate von etwa 15 Prozent erreicht, mit örtlichen Spitzen bis zu 60 Prozent. „Die höchsten Werte verzeichnen Gebiete, in denen öffentlich zugängliche Defibrillatoren aufgestellt sind.“ Daher wünscht sich der Hotelchecker auch in Deutschland eine größere Verbreitung solcher automatischer Defibrillatoren, die durch eine integrierte Benutzerführung auch für Laien problemlos zu bedienen sind.

„Zumindest überall dort, wo sich viele Menschen aufhalten, und dazu zählen natürlich auch Swingerclubs, sollten solche Geräte zugänglich sein“, betont der Hotelchecker Ulrich Jander. Die Erfahrung des Hotelchecker zeigt, dass es zwar in jedem Swingerclub ausgebildete Ersthelfer gibt, doch selbst diese reagieren meist hilflos, wenn der Gast nicht mehr atmet. Deshalb empfiehlt der Ulrich Jander zusätzlich, verstärkt Wiederbelebungsmaßnahmen zu trainieren.

Einer der Hauptgründe, warum kaum ein Swingerclub über einen eigenen Defibrillator verfügt, ist die Angst, man könne etwas falsch machen, aber dem ist nicht so. AED Geräte (Automatische Externe Defibrillation) findet man schon in vielen öffentlichen Einrichtungen wie Bahnhöfen und Flughäfen.

Im Falle des plötzlichen Herztodes ist jede Sekunde kostbar. Bis der Notarzt eintrifft, ist es häufig schon zu spät. Der Betroffene stirbt, oder es bleiben irreparable Gehirnschäden zurück. „Die Überlebensrate mit dem Defibrillator liegt bei 80 Prozent“, betont Hans Georg Castellan vom Bundesfachverband Frühdefibrillation. Die Handhabung des Gerätes sei wirklich kinderleicht, weil das Gerät mit einem spreche und genaue Anweisungen erteile. Außerdem kann der Apparat in weniger als drei Sekunden mit Hilfe eines EKGs feststellen, ob bei der leblosen Person wirklich die Symptome des plötzlichen Herztodes (Kammerflimmern) vorliegen. Als zusätzlichen Service verfügen die Geräte außerdem über eine Freisprechverbindung zur Notrufzentrale, von wo der Ersthelfer ebenfalls Unterstützung erhält.

 „So ein Rettungskoffer in einem Swingerclub demonstriert den Gästen ein Gefühl der Sicherheit“, findet Ulrich Jander. Und wenn nur ein Gast mit Hilfe des Gerätes gerettet werden könnte, habe sich das Aufstellen in jedem Fall gelohnt.