Ein Königstädter hat mit dazu beigetragen, dass der Saunabrand im Columbia-Hotel glimpflich abgewickelt werden konnte. Ulrich Jander berät das Hotel seit Betriebsaufnahme im Jahr 1994 in Sicherheitsfragen und führt dort ein bis zweimal jährlich spezielle Übungen durch eine solche sicherheitstechnische Betreuung sei auch vom Gesetzgeber vorgeschrieben, erklärte Jander jetzt im Gespräch mit unserer Zeitung. Der gerade 50 gewordene, der 12 Jahre bei der Bundeswehr im Rettungsdienst tätig war, anschließend Verwaltungsrecht studierte und seit 1991 nun selbstständig als Sachverständiger für Brandrisikomanagement tätig ist, ist mit Leute

seinem umgebauten Wohnmobil, das ihm als Einsatzfahrzeug dient und alles Equipment enthält, im ganzen Bundesgebiet tätig, vor allem in Hotels. Außerdem betreibt er vorbeugende Öffentlichkeitsarbeit, war auch an zwölf Fernsehreportagen schon beteiligt.

Wie die Alarmierung erfolgt, wie im Ernstfall die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr funktioniert und wie die Gäste schnell aus dem Haus kommen, das sind die Sachen, die Ulrich Jander einübt. So geht es zum Beispiel um die Warnungen, die im Hotel zu erfolgen haben. Aus dem aktuellen Fall habe man jetzt für das Columbia gelernt, dass Durchsagen in mehreren Sprachen noch zugelegt werden müssen.

Die beschrifteten gelben Warnwesten, die sich die Mitarbeiter anziehen, sind auch ein Thema bei den Übungen, außerdem die schnelle Erstellung einer aktuellen Gästeliste und die Herausgabe des Generalschlüssels an die Feuerwehr, damit alle Räume abgesucht werden können. Außerdem werden den Rettungskräften Laufkarten zur Verfügung gestellt. Beim aktuellen Brandeinsatz in dieser Woche war die vorbereitende Organisation und Mithilfe des Columbia-Hotels gelobt worden.

Jander kann mit seinen Geräten künstlich verqualmte Bereiche für die Übungen herstellen, außerdem spielt er Licht- und Soundeffekte ab, um ein Feuer zu simulieren. Es ist ein schwieriges Geschäft, aber das Thema Sicherheit ist immer mehr gefragt, sagt der Königstädter zu seinem Job. Jander übt nicht nur, sondern wird auch selbst zum Helfer, wenn erforderlich. Bei seinen vielen Fahrten hatte er im vergangenen Jahr in Holland einen Brand in einem Auto direkt vor sich erlebt: Kein Problem, er holte drei Kinder raus und löschte es dann mit der professionellen Einrichtung, die er mit sich führt, bevor die Feuerwehr da war.

Auch im eigenen Haus im Stadtteil, wo er mit seiner Frau wohnt, gibt es natürlich Rauchmelder und Löscheinrichtungen. Zuletzt hat er auch eine große Wasserpumpe angeschafft, nach den Überschwemmungen im vorigen Jahr. Vorbeugung ist eben alles.